Chardonnay

Die Rebsorte Chardonnay ist nahezu in allen Weinbauländern der Welt verbreitet und wird in vielen Stilen verarbeitet, weil sie so leicht an- und auszubauen ist. Die genügsame Rebe findet sich in vielen Klimazonen und auf verschiedenen Böden gut zurecht. Der neutrale Fruchtcharakter und die gute Struktur machen Ihn zum Alleskönner. Im Geschmacksbild zeigt die Rebe einen festen, vollen und kräftigen Körper mit fruchtigem Charakter. An den Küstengebieten Kaliforniens, in manchen Gegenden Argentiniens, Chiles, Australiens, in Neuseeland und auch in Teilen von Spanien und Italien neuerdings sehr erfolgreich. Spezifisch fühlt sich die Traube besonders in den Weinbaugebieten Frankreichs heimisch. Auf Kalkböden fast körperreich, aber niemals zu süß. Gerade im Burgund und der Champagne spiegelt sich exzellent das Terroir in dieser Rebe wider (Chablis, Pouilly-Fuissé, Meursault, Montrachet, Mâcon). Die Weine aus dieser Traube sind gut geeignet für die Lagerung im Holzfass (Barrique) und entwickeln im Laufe der Zeit komplexere Aromen und würzige Geschmacksnuancen. Die besten Exemplare können in jeder Keller-Schatzkammer gut altern. Allein 30% der Rebfläche in der Champagne sind mit Chardonnay bepflanzt. Das macht von dem Gesamtvolumen (33.760 Hektar) rund 10.100 Hektar für die edle französische Luxusbrause aus. Von 1970 bis 2020 hat die Chardonnay-Rebfläche in Frankreich über 500% zugenommen. In der Ampelographie (Rebsortenkunde) ist die Chardonnay-Traube eine natürliche Kreuzung von Heunisch und Pinot = (Gouais Blanc und Spätburgunder). Die genauen Sortenmerkmale zum Pinot-Typ (Pinot Noir, Pinot Gris und Pinot Blanc, Auxerrois) liegen noch nicht vor. Die DNA-Herkunft deutet auf das Burgund hin. Die edle Weinrebe gehört weltweit zu den 20. Top Cepagés nobles. Ihre Leitaromen sind: Akazien, Birne, Ananas, Pfirsich, Zitrone, Grapefruit, Mango, Melone. Leitaromen mit Holzeinsatz & (Barrique) Biskuit, Butter, Haselnuss, Kokos, Honig, Vanille, Popcorn, Tabak, Karamell. Anbau: Deutschland 2.222 Hektar (2019 Statistik DWI) & Weltweit 200.000 Hektar. Im weltweiten Rebsortenspiegel auf Platz 5. Nach Cabernet Sauvignon, Merlot, Airén, Tempranillo. Verbreitung: Frankreich, U.S.A, Australien, Italien, Spanien, Chile, Südafrika, Neuseeland, Deutschland, Österreich (Synonyme=Morillon).|Der Schweizer Rebenforscher Professor Dr. Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau kreuzte 1882 die beiden Rebsorten Riesling x Madeleine Royale miteinander und schuf damit die weltweit erfolgreichste Neuzüchtung des 20. Jahrhunderts. In botanischen Fachkreisen wurde die Madeleine Royale als eine Züchtung (von Moreau Robert 1845) aus dem Formenkreis des Gutedels (Chasselas) analysiert. Nach dem Riesling ist die Müller-Thurgau Rebsorte (circa 12.000 Hektar) die meist verbreitetste in Deutschland. Das Synonym Rivaner ist ein Kürzel aus dem Wortspiel Riesling und Silvaner. Lange Zeit sah man diese beiden Rebsorten als die Eltern des Müller-Thurgaus an. Im Geschmacksprofil zeigt sich ein frischer, fruchtiger, zartwürziger und süffiger Weißwein mit milder Säure und mittlerer Alkoholgradation. Bei entsprechender Ertragsreduzierung entstehen wahrlich interessante Weine. Verbreitung in Ländern wie: Deutschland, Schweiz, Ungarn, Italien, Österreich, Großbritannien, Neuseeland, und Luxemburg (wo diese auch gerne Rivaner genannt wird). Die Leitaromen der Müller-Thurgau Traube wären: Apfel, Aprikose, Birne, Zitronenschale, Orangenschale, Maracuja, Holunderblüte, Muskatnuss, Kürbis, Kümmel, weisser Pfeffer und gelegentlich Koriander. Passt perfekt zu: Fitness-Salatteller, Spargel, Saiblingskaviar an Kartoffelrösti, Süßwasser-Fischplatte, Geflügel und hellem Fleisch.