Merlot

Die aus dem französischen Bordelais stammende rote Rebsorte gilt als der Bruder des Cabernet Sauvignon. Große Elite-Rotweine aus dem Médoc wären ohne ihn nicht denkbar. Einige der weltweit teuersten Merlot-Raritäten stehen in Auktionshäusern und an der Weinbörse hoch im Kurs. Mit circa 266.000 Hektar steht die edle Traube auf Platz 2 der meistangebauten Rebsorten in der Weinwelt. Als Verschnittpartner von Cabernet Sauvignon (300.000 Hektar) und Cabernet Franc leistet der Merlot seine größten Dienste. Die rote Weinbeere wird nahezu in fast allen Weinanbaugebieten der Welt angebaut. Prädestiniert für den Anbau von Merlot sind die Weinbauländer Frankreich, Chile, Italien, Spanien, U.S.A., Neuseeland, Südafrika, Australien, Argentinien, Schweiz (Tessin) und Bulgarien. Im Bordeaux wurden 66% der Rebanlagen mit Merlot bestockt. Im Micro-Anbaugebiet von Pomerol fühlt sich die Weinbeere auf lehmigen Böden besonders wohl. Erste schriftliche Erwähnungen über die Rotweinrebsorte fanden Historiker im Rebenkundebuch von Victor Rendu um das Jahr1857 herum. Ampelographen vermuten, dass die Rebsorte Merlot durch eine Kreuzung aus Magdeleine Noire des Charentes x Cabernet Franc entstanden ist. In vielen Klimazonen und auf unterschiedlichen geologischen Formationen kann Merlot wahre Spitzenweine erbringen. Die Weingärtner schätzen diese frühreifende Rebsorte in den Weinbergen sehr, weil diese ziemlich robust auf die Pflanzenkrankheiten "Echter Mehltau = Oidium " und "Falscher Mehltau = Peronospora" reagiert. Das Bordelaiser Volk nannte die Traube wegen ihres Farbkleides auch "kleine Amsel", es war die Leibspeise dieses Singvogels. Im Duftalphabet stehen die Leitaromen: reife Pflaumenfrucht, Kirsche, Himbeere, Heidelbeere, rote Johannisbeere, Brombeere, rote Beete, Veilchen, getrocknete Kräuter, Minze, Gras, Zimt, Zeder, Tabak, Vanille, rohes Rindersteak und Minz-Schokolade in den Lettern. Das Geschmacksprofil zeigt einen saftigen, vollmundigen und geschmeidigen Wein mit einer runden und angenehmen Säurestruktur. Der samtig wirkende Gerbstoff steht im moderaten Verhältnis zum Frucht-Säurekonstrukt. Passt perfekt zu: Vegetarischen Gerichten, Rinderbraten, Lamm, dunkles Fleisch, Schweinebraten, gefüllte Champignons im Ofen gratiniert, Schmorgerichten, Wildgerichten, Kalbfleisch, Hartkäse und Pasta-Spezialitäten.|Cabernet Franc ist eine Rotwein-Rebsorte, die hauptsächlich in Frankreich (St-Émilion, Pomerol, Loire), Italien, Kanada, Brasilien und den USA angebaut wird. Es ist eine der Hauptsorten in der berühmten Bordeaux-Region und wird oft in der beliebten Rotweincuvée "Meritage" = (Weingesetzlich geschützter Begriff für Cuvée in Kalifornien) verwendet. In DNA-Analysen wurde eine Verwandtschaft zwischen den Rebsorten Cabernet Sauvignon und der weißen Sorte Sauvignon Blanc aufgezeigt. Dieser Rotwein hat charakteristische Noten von schwarzen Johannisbeeren, grünem Paprika, schwarzem Pfeffer, Nelke, Efeu, wilden Kräutern und Himbeeren. Cabernet Franc ist auch bekannt für sein stabiles Tanningerüst, was ihm eine gute Alterungsfähigkeit verleiht. Im Gegenpart zum großen Bruder Cabernet Sauvignon ist der Tanningehalt aber geringer. In jüngster Zeit haben viele Winzer im Weinanbaugebiet Loire (Anbaugebiet Chinon) angefangen, Cabernet Franc als Einzellagerwein zu produzieren, um seine Einzigartigkeit zu präsentieren. Es wird empfohlen,diese Rotweine bei einer Zimmertemperatur von 16-18 Grad zu servieren. Am Besten passen sie zu Fleischgerichten, wie zum Beispiel zu Wildgerichten, Rindfleisch und Lamm. Weltanbaufläche circa 56.000 Hektar.