Nebbiolo

Für viele Weinfreunde ist die Nebbiolo-Traube das Nonplusultra unter den italienischen Weinen. Ihre Heimat findet die rote Rebsorte im norditalienischen Piemont. Insbesondere in den Weingärten der Hügellandschaften von Barolo und Barbaresco entstehen wahre Rotwein-Meisterwerke in Reinkultur. Das beste Terrain finden die Rebstöcke an steilen, nach Süden oder Südwesten ausgerichteten Weinbergslagen. Das Geo-Profil ist mit kalkhaltigen Mergelböden unterlegt. Zur Erntezeit im Herbst hängen dichte Nebelschwaden über den Piemonteser Weinbergen, wahrscheinlich stammt die Bezeichnung Nebbiolo vom italienischen Wort "Nebbia" = "Nebel". Weltweit stehen circa 6.000 Hektar der edlen Rebe in den Weingärten. Schwerpunktmäßig finden wir die Weinrebe im Piemont (Spanna genannt) und der Lombardei (Chiavennasca genannt) mit 5.300 Hektar. Die restlichen 700 Hektar stehen in Weinbauländern wie: Argentinien, Mexico, Uruguay, U.S.A., Schweiz, Südafrika und Brasilien. Die bekanntesten Nebbiolo-Weine mit Herkunft auf dem Etikett sind: Barolo DOCG, Barbaresco DOCG, Roero DOCG, Nebbiolo d‘Alba DOC, Langhe Rosso DOC. In der Lombardei wird erstklassiger Nebbiolo aus dem Anbaugebiet Sforzato di Valtellina DOCG und die kleinen Gebiets-Zonen Grumello, Inferno, Maroggia, Sassella, Valgella hergestellt. Die großen Barolista ihrer Zeit vinifizierten im traditionellen Stil und bevorzugten große Holzfässer zur Reifung ihre Nebbiolo-Rotweine. Moderne Herstellungsverfahren runden seine bis zuweilen kantigen Seitenpartien ab, was allerdings zur Beeinträchtigung in seiner urtümlichen Stilistik führen kann. Der Barolo hieß im Volksmund schon immer "der König der Weine" - "der Wein der Könige"! Es war der Lieblingswein am Hofe vom piemontesischen König Albert (1798-1849). Die feudale italienische Edel-Rebe ergibt hell- bis rubinrote Weine mit einer Intensiven, exquisiten Frucht und einem vollen Bukett. Der feinstrukturierte und kräftige Tanninbau ist mit einer markanten Säure unterlegt. Die Rebsorte zeigt im Duftzirkel ein feines Trüffelaroma gefolgt von Schwarzkirschen, Veilchen, Teer, Pflaume, Brombeere, Mandel, Himbeere, Gewürznelke, Wacholder, Orange. Im höheren Reifestadium zeigen sich Komponenten von verwelkter Heckenrose, Leder, Tabak, Rauch, Heu, Darjeeling-Tee, Süßholz, Dörrpflaume, getrocknete Feige, nasses Wild-Fell, Herbstlaub, Sternanis und Zimt. Passt perfekt zu: Rinderbraten mit Risotto alla Milanese (nach Gualtiero Marchesi), Risotto mit weißen Albatrüffel, Kalbsbraten nach Piemonteser-Art mit Bandnudeln, gebratenem Filetsteak, Wildgeflügel mit Brombeer-Risotto, Piemontesisches Kaninchen, Wild-Gulasch, Polenta-Auflauf aus der Piemonteser Küche. Robiola-Käse.